Roman, Stuttgart, Klett-Cotta 2004, 230 S.
Oktav, Hardcover, ISBN 3-608-93691-2, Umschlag: identitaet kommunikation
Eine Straße, mitten in Deutschland: Würde kurz nach halb acht nicht eine Katze erschrecken, eskalierte am Ende eines langen Tages nicht ein Konzert in eine Schlägerei. Zauberhaft hängt in diesem Gesellschaftsroman voller Lebenslust und funkelndem Witz alles mit allem zusammen als ein sinnliches Panoptikum der Gegenwart. Die Bewohner der Severinstraße gehen einem so nahe, dass man meint, sie persönlich zu kennen: Amina, das hochbegabte (und die Schule schwänzende) Kind oder die alternde Ruth, die durch den Park streift, um mit dem Kater auch gleich ihre Vergangenheit zu beerdigen, oder Angela, die Sekretärin mit den roten Röcken, die für ihren Liebhaber Wetterberichte sammelt ...
Mit feinem Sinn für Humor und einer beeindruckenden Wärme erzählt Sylvie Schenk einen Roman, der das Leben selbst ist: von der Einsamkeit, dem Scheitern guter Absichten und der Kraft der Hoffnung.
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Roman Heute ist auch noch ein Tag (2004)
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Pressestimmen:
bücher-Magazin: 04/2004
»Irgendwann ein Tag, irgendeine Straße, irgendwo in Deutschland: diesen überschaubaren Ausschnitt wählt Sylvie Schenk. Zwischen »Halb acht« und »Kurz vor Mitternacht« lässt sie das Leben dort gemächlich aus den Fugen geraten. Eine Katze erschrickt; eine falsche Zigeunerin verkauft Häkeldeckchen; eine hochbegabte Türkin schwänzt Schule; der Friseur Karim wird von Neonazis belästigt; eine krebskranke Floristin sucht nach einem Hoffnungsschimmer und die pensionierte Lehrerin Ruth vermisst ihren Kater Farinelli. Meist entfaltet Schenks einfühlsamer Blick eine sprachschöne Welt melancholischer Lebensfreude. Nur selten wirken die kurzen, wechselnden Abschnitte so überladen oder bemüht wie der Buchtitel. Am Ende des Tages sind nicht nur ihre Helden auf zärtliche Weise um einige schmerzliche Erfahrungen reicher geworden.«
Deutschlandfunk, Büchermarkt, Juni 2004 (Dominique Vogel):
»Heute ist auch noch ein Tag, aber was für einer? Diesen Roman sollte man mit genau so viel Neugierde und Nostalgie aufklappen wie Ruth, wenn sie morgens die Rolläden hochzieht, leider gibt es ja keine richtigen Holzläden mehr, die man aufklappen könnte. (...) Sylvie Schenks bildhafter Stil untermauert diese Vielschichtigkeit der Wirklichkeit: Wenn sie schreibt, müssen die Bilder immer als erste kommen. Das Nebeneinander von Tagträumen, Hirngespinsten und lebhaften Erinnerungen lässt das Surreale durchschimmern.«
Am Erker, Münster, Sommer 2004 (Marcus Jensen):
»Sylvie Schenk, die 1944 in Frankreich geboren wurde und unglaublicherweise erst mit 22 Jahren Deutsch lernte, legt hier ihr bestes deutsches Buch vor, in dem alle sieben Hauptpersonen, die in derselben Straße wohnen, einander kunstvoll ihre Wege kreuzen wie Billardkugeln.«
Nordbayerischer Kurier, 8.5.2004 (Frank Plontek):
»So gelang Sylvie Schenk ein Gesellschaftsroman voller Lebenslust und Witz, der ein wenig an Michael Rumpls Wien-Roman Zirkusgasse erinnert, in dem sich ja auch das Traurige höchst virtuos mit dem Humorvollen paarte.«
livres - Bücher, Beilage des Luxemburger Tageblatts, 13.3.2004 (Pia Weber):
»Die Charaktere sind so realistisch und empfindsam gezeichnet, ihre Stärken und Schwächen, ihre Träume und Sehnsüchte so lebensnah, dass sich beim Lesen unweigerlich ein Gefühl zwischen fast süchtig machender Soap und Voyeurismus einschleicht. Man kann kaum aufhören, bis die letzte Seite gelesen ist.«
Aachener Zeitung Magazin, 2005:
»Obwohl das poetische Personal ebenso vielfältig ist wie die Lebenssituationen der Menschen, die diesen Tag erleben, gelingt es der Autorin, diese Gruppe zu einem Mikrokosmos zu verdichten (…) In ihrer klaren und wachen, niemals lamentierenden Sprache ist Sylvie Schenk ein leidenschaftlicher Appell für ein Miteinander der Kulturen gelungen. Schade ist, dass ein renommierter Verlag wie Klett-Cotta das nicht erkannt hat, und das Buch im Klappentext als heiteren Liebesroman vermarktet.« |
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