Pressestimmen:
Christoph Schröder, Süddeutsche Zeitung, 26.2.2019:
»Eine gewöhnliche Familie ist ein fein gearbeitetes, thematisch komprimiertes und dennoch erfahrungsreiches Buch. Eine Familienchronik über Jahrzehnte, und es ist ein großer Vorzug des Romans, dass die Autorin nicht der Mode der ausufernden Generationenerzählungen folgt, sondern pointiert, hin und wieder geradezu aphoristisch und mit einem guten Gespür für Auslassungen operiert.«
Irene Prugger, Wiener Zeitung, 2.2.2019:
»Mit Céline als Erzählerin gelingt Sylvie Schenk (...) ein durchaus tiefgründiges Drama um persönliches Gerechtigkeitsempfinden, Selbstzweifel und Identitätssuche. Tatsächlich eine ganz gewöhnliche Familiengeschichte, wäre sie nicht so ungewöhnlich scharfsinnig beobachtet - und dermaßen gut geschrieben.«
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Nürnberger Zeitung, 31.10.2018:
»Sylvie Schenk hat ihre Geschichte räumlich und zeitlich stark eingegrenzt und so die Atmosphäre eines Kammerspiels geschaffen. Nur in kleinen Etappen führt sie ihre Leser ab und an in die Vergangenheit ihrer Protagonisten zurück. Das Geschehen erfährt auf diese Weise eine hohe Dichte, die Figuren bekommen scharfe Konturen (...) Der Streit um das Erbe ist der Kern des Geschehens, aber es geht um viel mehr: um Vergangenheitsbewältigung und den schmerzhaften Abschied von dem, was einmal war.«
Brigitte, 10.10.2018:
»Onkel und Tante sind tot - doch das Erbe entzweit ihre vier Nichten und Neffen, die zur Beerdigung anreisen. Sylvie Schenk beschreibt virtuos einen nur zu bekannten, ewigen Konflikt.«
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Andrea Zuleger, Aachener Nachrichten, 11.9.2018:
»Dieses Widersprüchliche einer Familie mit durchschnittlichem Konfliktpotenzial erzählt Sylvie Schenk fein und klug anhand einer Erbschaftsgeschichte. (...) Allein, wie einfach die Autorin Bernards Genugtuung zeichnet, der eigentlich ein Schwächling ist, aber jetzt einen machtvollen Moment erlebt, ist lesenswert. Es ist böse, ohne böse Worte zu bemühen, witzig, ohne süffisant zu sein. Es ist gut beobachtet, wahrscheinlich lange verdichtet und dann einfach erzählt. Ebenso präzise beschreibt Sylvie Schenk die Beziehungen der vier sehr unterschiedlichen Geschwister zueinander. Die Verantwortlichkeit Célines für ihre lustige, aber inzwischen auch depressive Schwester, die Hassliebe, die Céline entgegenschlägt, weil sie intellektuell immer ein wenig erhaben agiert, die Leichtigkeit des Luftikus Philippe, der sich eigentlich um nichts Sorgen macht (warum auch, bei drei älteren Schwestern?) und der schönen Ältesten, Aline, die dem Ganzen immer seltsam entrückt wirkt. (...) Sylvie Schenk beherrscht die Kunst, mit wenigen Linien Charaktere zu porträtieren, die einerseits klar vor Augen stehen, andererseits Raum lassen. Deshalb braucht sie für ein Buch, das die Konflikte mehrerer Generationen beschreibt, auch nicht mehr als 160 Seiten. (...) Sylvie Schenk braucht keine Extreme, um zu erzählen, was eine gewöhnliche Familie sein kann: ein bisschen Glück und viel Verdammnis.«
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Sylvia Schwab, HR 2, 9.9.2018:
»Ihre Außenseiter-Perspektive äußert sich in süffisanten, mal charmanten, dann wieder bissigen Beobachtungen. Und dann gibt es immer wieder ganz feine Bilder, die eine Beziehung oder ein Gefühl besser auf den Punkt bringen als viele Erklärungen. Dieser Roman macht einfach Spaß, und er macht nachdenklich. Er wirkt wie ein Bohrkern durch ganz unterschiedliche Schichten und Strukturen. Eine Tiefenbohrung durch eine komplizierte Familiengeschichte, schlank, schmal, subtil und spannend zu lesen. Und dazu sehr unterhaltsam.«
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Maria Ott, WDR 5, 8.9.2018:
»Der Showdown der krassen Erbgeschichte enthüllt in vielen Facetten das, was in den meisten Familien passiert. Ihre verborgenen Geschichten - bestürzend, dramatisch, manchmal komisch. (...) Ein spannendes, berührendes – und ein sehr kluges Buch – und die darin beschriebene Familie könnte in etwa die von uns allen sein.«
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Melanie Weidemüller, Deutschlandfunk, 10. August 2018:
»Was bedeutet Herkunft, warum werden Beziehungen oft wichtiger, je älter wir werden? Diese Fragen reflektiert Sylvie Schenk in ihrem Roman, in dem es nicht zuletzt um Trauer und endgültigen Verlust als existenzielle Erfahrung geht. Tante und Onkel haben die Familie zusammengehalten, und als die kühle Céline beim letzten Blick auf die beiden verschrumpelten Toten im Sonntagsstaat schließlich doch noch hemmungslos weint, geht es um weit mehr als um den konkreten Verlust: Es geht ihr auch um die verstorbenen, zeitlebens eher unglücklichen Eltern, die eigene Vergänglichkeit, die Entfremdung zwischen den Geschwistern, vielleicht auch um die toxische Wirkung des Geldes auf menschliche Beziehungen. Eine gewöhnliche Familie ist ein nachdenklicher und sehr lesenswerter Roman: Klug, böse, liebevoll, ironisch und von seltener Ehrlichkeit.«
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Osnabrücker Zeitung, 22. Juli 2018:
»Unausgesprochenes Misstrauen steht zwischen den Familienmitgliedern. Hat jemand absichtlich Tamaras Original-Testament verschwinden lassen? Doch Sylvie Schenk geht es vor allem um die Risse in der Familienstruktur, die es schon immer gab und die mit dem Testamentskonflikt offenbar werden. Langsam steigert die Autorin den Konflikt, was den Roman durchaus packend macht, ohne reißerisch zu sein. Lesenswert ist das Buch vor allem wegen seiner poetisch verknappten Sprache, die Figuren in nur wenigen Worten lebendig werden lässt. Psychologisch klug erzählt Sylvie Schenk von unausgesprochenen Dingen unter der Oberfläche, von nie geklärten Fragen. Es geht eben um ‚Eine gewöhnliche Familie‘.«
Borromäusverein, 21. Juli 2018:
»Sylvie Schenk gelingt es so, in dem schmalen Roman im Stil einer Novelle modern und stilistisch herausragend ein Familienpanorama vorzustellen, das unerhört und wohl doch ganz gewöhnlich ist. Lesen!« |
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