Roman, München, Hanser 2021, 128 Seiten
Oktav, Hardcover, ISBN 978-3-446-26922-4
Charlotte Moire hat einen Roman über eine Affäre geschrieben, die sie vor Jahrzehnten mit einem verheirateten Mann hatte. Aus der Erinnerung an Verlangen und Leidenschaft ist Fiktion geworden. Nun aber sitzt ihr, der über Siebzigjährigen, eine beharrlich insistierende Interviewerin gegenüber, vor der sie immer wieder abstreiten muss, diese Geschichte selbst erlebt zu haben. Immer schwerer fällt es Charlotte in ihren Auskünften, zwischen Werk und eigenem Leben zu unterscheiden. Unmerklich fließen die Geschichten zweier Frauen ineinander, die nichts miteinander zu tun haben sollen und doch viel gemein haben.
Roman d’amour ist ein dichtes und kluges Buch über die Liebe und das Erzählen von Liebe, ein fein gesponnener Ehebruchroman, voller Lebenserfahrung und Weisheit.
Info-Seite beim Hanser-Verlag.
Platz 9 der SWR-Bestenliste, Mai 2021 - die Diskussion um Roman d'amour ist dort zu hören, herunterladbar als mp3-Datei. |
Roman Roman d'amour (2021)
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Pressestimmen:
Rosanna Großmann, Bonner Generalanzeiger Nr. 40132, 18. Oktober 2021:
»Stürmische, machtvolle Gefühle bannt die 77-Jährige präzise aufs Papier, von wo aus die Worte drohen, die Leserin selbst zu umtosen und niederzureißen. Schwankend zwischen Realität, Fiktion und Fiebertraum drehen sich die Hauptfiguren Klara und Charlotte immer tiefer in die Erinnerung an die Liebe. Bald sind sie ein ‚wir‘; die jeweiligen Männer sind zu einem geworden, auf den die Frauen gemeinsam als Opfer ihrer eigenen Leidenschaft warten. (...) Von einem Savoir-Vivre und der Schönheit des Französischen noch immer beeinflusst, schafft Schenk eine ihr eigene, dem Erzählen von der Liebe angemessene Sprache, ohne dabei in den Kitsch abzudriften.«
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Daniela Strigl, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. August 2021:
»Gewiss, autofiktionale Prosa ist zurzeit en vogue, aber dieses Buch dreht die Schraube der Konstruktion noch um ein paar Windungen weiter: (...) Die matrjoschkaartige Verschachtelung des Plots führt dazu, dass man beim Lesen dieses kurzen Romans verteufelt aufpassen muss, um die jeweilige Erzählebene auszumachen. (...) Mit Raffinement und Tiefgang beleuchtet Schenk die drei Dimensionen, in denen Charlotte sich als Liebende bewegt: das Erlebte, die Erinnerung an das Erlebte und das Fantasierte. Souverän spielt die Autorin mit den Grenzen zwischen diesen Sphären, aber auch mit den Gesetzen des Genres und gewinnt dem Geplänkel der beiden Frauen manch witzige Einsicht ab. (...) Am Ende dieses nonchalant virtuosen, buchstäblich schwindelerregenden Buches steht eine Wendung, die alles Gelesene in einem neuen Licht erscheinen und die Leserin die Lektüre wieder von vorn beginnen lässt. Nicht zu ihrem Schaden.«
Daniela Strigl, SRF Literaturclub, 18. Mai 2021:
»Eine Geschichte mit einer komplexen, autofiktionalen Verschachtelung […] ein witziges Buch, ein ironisches Buch – ein Buch, das trotzdem versucht, das Wesen der Liebe zu ergründen.«
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Luzia Stettler, SRF Podcast, 9. Mai 2021:
»Überhaupt hatte mich dieses geistreiche Buch in seiner raffinierten Komposition zunehmend gepackt. (...) Bücher über Liebesaffären gibt es wie Sand am Meer. Aber so raffiniert und geistreich, wie Sylvie Schenk das Thema in ihrem Roman d'amour abhandelt, erlebt man es in der Literatur selten.«
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Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur ‚Lesart‘, 4. Mai 2021:
»Ein humorvolles Buch, das nicht nur ein Liebesroman, sondern auch ein Beziehungskrimi ist. (…) Romane schreiben, in denen jede Formulierung stimmt, das kann Sylvie Schenk jedenfalls.«
Jörg Magenau, Süddeutsche Zeitung, 24. April 2021:
»Schenk macht daraus ein Drama, ein erbittertes Duell zweier Frauen und spiegelt die Frage nach dem Autobiografischen auf hochintelligente Weise gleich auf mehreren Ebenen. (...) Roman d'amour ist ein weises, sehr kluges, unaufdringliches Buch.«
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Nicole Strecker, Deutschlandfunk Büchermarkt, 20. April 2021:
»Die verschachtelte Konstruktion aus Erinnertem, Erlebtem und Ausgedachtem gleicht den russischen Matrjoschka-Puppen, bei denen eine in der anderen steckt – sie ist der Clou des Buches. So wird aus der banalen Ehebruchstory mit zwei Frauen und einem Mann ein postfaktisches Labyrinth aus Dichtung und Wahrheit. (...) Aber in seiner lustvollen Bösartigkeit balanciert dieses Kammerspiel eines bizarren Frauenduells die gefühlvollen Melodramen im Inneren des Romans aus. (...) Als Autorin psychologischer Romane schaut sie sensibel ins Innere ihrer Figuren, auf deren Widersprüche zwischen Moral und Begehren, Vernunft und Gefühl, aber vor allem die raffinierten Wechsel von Empathie und spöttischer Distanz sind ihr Metier.«
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Renate Naber, WDR5 Scala, 20. April 2021:
»Sylvie Schenk ist auf nur hundertzwanzig Seiten eine fein gewobene Geschichte gelungen, deren Fäden man gut folgen kann. Schon allein wegen der überraschenden Wendungen bleibt man gespannt bis zum Schluss dran. (...) In diesem vielschichtigen, dichten und tiefgreifenden Liebesroman ist kein Wort zu viel. Auch Betrachtungen über das Genre Liebesroman und die Auswirkungen der Liebe auf alle Beteiligten haben ihren Platz. (...) Präzise und in lebendigen Bildern öffnet die Autorin Sylvie Schenk in ihrem Roman d’amour den Blick in sinnlich-ekstatische Höhen und verzweifelte Abgründe, sprich, sie dekliniert die vielen Facetten der Liebe gekonnt durch und beschreibt Phasen des ersten Kennenlernens, der Zärtlichkeit, der Sehnsucht, der Gier, der Rücksichtslosigkeit, der Schuld, des Verrats und der Enttäuschung. Ein sehr besonderer Roman, der richtig unter die Haut geht.«
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Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 19. April 2021:
»So liest man eine 'echte' Liebesgeschichte, zugleich die literarische Geschichte, die daraus gemacht wurde, eine liebeswerte Satire auf den Literaturbetrieb und hat Freude an Sylvie Schenks raffinierter Kunst, unterhaltend und anspruchsvoll zugleich zu schreiben. Allzu häufig finden wir das in der deutschen Gegenwartsliteratur nicht.«
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Jörg Magenau, RBB Kultur, 1. April 2021:
»Es ist brillant, wie Sylvie Schenk die verschiedenen Ebenen [des Romans] miteinander verknüpft. Auch einige Überraschungsmomente hat sie zu bieten und eine subtile Spannung, die, da das Ende der Liebesgeschichten von vornherein klar ist, vor allem aus der unklaren Gesprächssituation zwischen Journalistin und Autorin entsteht.«
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Andrea Gerk, WDR 3, 29. März 2021:
»Dichtung und Wahrheit bzw. das Verhältnis von Autofiktion und Erfundenem wird hier ebenso verhandelt wie die grundlegende Frage danach, wie überhaupt von der Liebe erzählt werden kann: (...) Präzise, poetisch und mit einem leisen Humor tastet Sylvie Schenk in ihrem Roman d’amour das wohl erfolgreichste Genre der Literaturgeschichte ab. Zugleich erzählt sie selbst einen Liebesroman, der immer wieder zu Herzen geht. Schließlich streift diese Geschichte so ziemlich alles, was mit der Liebe einhergeht - ob es moralische oder sprachphilosophische Fragen sind. So schmal Sylvie Schenks Roman d’amour ist, so weit ist der Horizont, den dieser Liebesroman eröffnet.«
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Andrea Zuleger, Magazin Aachener Zeitung, 13. März 2021: »Ein Buch Roman d’amour zu nennen, braucht Mut. Denn der Kitsch-Vorwurf ist diesem Titel immanent. Aber gleichzeitig ist er auch vom Tisch, noch bevor man die ersten Zeilen gelesen hat. Sylvie Schenk hat mit ihrem zehnten Roman ihr bislang bestes Buch geschrieben. Es ist fast klassisch wie ein Theaterstück aufgebaut und erlaubt sich daneben alle Freiheit, Gefühl in die Sprache zu legen. So wechselt je nach Innenleben die Tonlage, mal düster, wie das vorangestellte Beaudelaire-Gedicht, versöhnlich, von liebevoll zu derb. Sylvie Schenk erzählt von einem ‚amour fou‘ mit einer tiefen Weisheit. Großartig und berührend!«
Buchhändlerin Julia Joachimmeyer, Thalia Osnabrück, März 2021: »Sylvie Schenk hat einen besonderen kleinen Roman über die Liebe und die Frage nach Schuld, Moral und Verantwortung geschrieben. Eine Autorin diskutiert mit einer Journalistin ihren neuen Roman: Wie viele autobiografische Züge hat die weibliche Hauptfigur, die sich in einen verheirateten Mann verliebt? Und wie definiert man die Liebe, wie unterscheidet man sie von Lust und Begehren? Eine sprachlich feine, mit sanfter Ironie erzählte Geschichte.« |
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