Maman  
   

Roman, München, Hanser 2023, 176 Seiten
Oktav, Hardcover, ISBN 978-3-446-27623-9

Eine Annäherung an die eigene Mutter und eine schmerzhafte Abrechnung: 1916 wird Sylvie Schenks Mutter geboren, die Großmutter stirbt bei der Geburt. Angeblich war diese eine Seidenarbeiterin, wie schon die Urgroßmutter. Aber stimmt das? Und welche Geschichte wird den Nachkommenden mit auf den Weg gegeben? Als Kind leidet Sylvie Schenk unter dieser Unklarheit, als Schriftstellerin ist sie deshalb noch immer von großer Unruhe geprägt. Mit poetischer Präzision spürt sie den Fragen nach, die die eigene Familiengeschichte offenlässt. Maman ist waghalsiges Unterfangen und explosive Literatur zugleich. Nach Schnell, dein Leben hat die Autorin erneut einen Text voll Schönheit und Temperament geschrieben.

Info-Seite beim Hanser-Verlag.

 

Maman
Roman Maman (2023)

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Pressestimmen:

 

Gerrit Bartels, Tagesspiegel, 16. Februar 2023:
»Sylvie Schenk will nun das nachholen, was ihre Mutter versäumt hat, diese Unglückliche, ‚die ihr Unglück nicht reflektieren konnte.‘ (...) Schenk ist eine Meisterin des autobiografischen Schreibens, der Autofiktion. Wenn eine ungleich berühmtere Kollegin wie Annie Ernaux mitunter das Soziologische erst recht ausarbeitet, legt Schenk über das Leben ihrer Mutter, bei allem Wissen um die Lebensumstände, doch lieber ein wenig Poesie, poetische Motive wie blaue Augen, eine Puppe, ein Hochzeitskleid oder einen Prinzessinnentraum. (...) Diese Muttergeschichte ist eine der gleichermaßen lebendigsten, klügsten und berührendsten seit langem.«

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Andrea Zuleger, Aachener Nachrichten, 20. Februar 2023:
»Sylvie Schenk erzählt die Geschichte einer Annäherung mit vielen blinden Flecken. Sie ahnt, mutmaßt, sie erfindet Szenen um die Fakten herum. Der Kern dieser Erzähling, wie man als Kind einer Frau lebt, die ihr Leben nicht reflektieren kann, ist wahr, das ist in jedem Satz spürbar. (...) Wäre Sylvie Schenk eine weniger gute Autorin, wäre die Funktion dieses Buches in der Aussöhnung mit der eigenen Biografie erschöpft. Doch Sylvie Schenk ist eine brillante Autorin, die ihren Text in etwas Universelles überführt.«

 

Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, Neue Bücher, 21. Februar 2023:
»Der Roman von Sylvie Schenk über 'Maman' ist eine behutsame Annäherung an ein schweres Schicksal. Aber er ist kein Klagelied, sondern erzählt auch mit Temperament und Witz einfach von dem alltäglichen Stress von Leuten, die sich lieben. (...) Eine Beschäftigung mit den eigenen Eltern in literarischer Form hat nur Wert und ergibt Sinn, wenn es zu keiner Schönfärberei der Familiengeschichte gerät und eine Art inszenierte Leistungsschau mit ein paar schwarzen Schafen dazwischen wird. Gerade die bedingungslose Suche nach Wahrheit macht ein solches Schreibprojekt auch für andere Leser zu einer wertvollen Lektüre - wie in diesem Fall.«

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Dirk Fuhrig in Deutschlandfunk Kultur, 6. März 2023:
»Annie Ernaux ist noch ein bisschen kälter in ihren Beschreibungen, sie ist auch soziologischer, sie urteilt auch mehr, bei Annie Ernaux hat das immer einen politischen Background, bei Sylvie Schenk ist das fast gar nicht so, es ist sehr persönlich, was sie schildert, trotzdem kommen diese schrecklichen gesellschaftlichen Zusammenhänge und diese familiären Repressionen sehr stark zum Tragen, aber es ist viel subtiler und dadurch eigentlich wirkungsmächtiger und macht auch mehr noch einen Roman aus als bei vielen Schriften von Annie Ernaux. (...) Das hat was absolut Fesselndes. Der Stil ist wirklich sehr mitreißend, es ist einerseits sehr persönlich, man wird in diese Geschichte hineingezogen, das Originelle an dem Buch ist, dass es kein Happy End hat, sondern das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Maman bleibt offen, aber es ist doch ein sehr großes Panorama, was eröffnet wird.«

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Marija Bakker in WDR 5, Autoren im Gespräch, 18. März 2023:
»Wir kommen zu einem Roman, dessen Kraft, lebendige Wut und Versöhnlichkeit mich spätestens auf Seite drei mit voller Wucht getroffen hat. Danach wusste ich, Sylvie Schenk hat es wieder getan: ein Buch zu schreiben, das persönlich ist und trotzdem alle angeht und damit einen Hauptnerv trifft.«

[Besprechung und Interview sind komplett zu hören]

 

Hansruedi Kugler in Aargauer Zeitung (CH), 20.3.2023:
»Ihre Methode gleicht jener, die Annie Ernaux im vergangenen Jahr den Nobelpreis für Literatur eingebracht hat: als Ethnologin und Historikerin der eigenen Frauwerdung. Sylvie Schenk muss jedoch mit viel Imagination jene Lücken füllen, über die ihre Mutter geschwiegen hat. Schenk, die gebürtige Französin, die in Deutschland lebt und auf Deutsch schreibt, tut dies wie Annie Ernaux mit einer Haltung eindrücklicher Rücksichtslosigkeit sich selbst gegenüber, aber mit weniger soziologischem Belehrungsgestus. (...) Dieser Roman ist eines jener Bücher, die in das Dilemma der Erinnerungsarbeit stürzen. Die Autorin hat es nämlich verpasst, die Mutter, den Vater fragend zu verstehen. Diese Leerstelle bleibt ein lebenslanger Schmerz. Maman ist ein Buch, das mit seiner Vehemenz und analytischen Schärfe, mit Wehmut und ungeheurer szenischer Präzision in den Bann zieht: grosses Zeitpanorama, grosse Poesie.«

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